Mit Blick auf den IT-Gipfel, der vergangene Woche in Saarbrücken stattfand und sich diesem Jahr den Themen Bildung und Ausbildung widmete, macht Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE), die große Bedeutung digitaler Bildung für den Einzelhandel deutlich: „Die Digitalisierung der Wirtschafts- und Arbeitsprozesse im Handel schreitet rasch voran. Wir brauchen Aus- und Fortbildungen, die den Auszubildenden und Beschäftigten die notwendigen Qualifikationen vermitteln.“

Künftig werden nahezu alle Tätigkeitsbereiche der Branche eine entsprechende Digital- und Medienkompetenz erfordern. Unter Federführung des HDE wurden deshalb die beiden klassischen Berufsbilder Verkäufer/-in und Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel modernisiert. Darüber hinaus wird auf Initiative des HDE der neue Ausbildungsberuf Kaufmann/Kauffrau im eCommerce erarbeitet. „Der Handel braucht Mitarbeiter, die alltagstaugliche und beruflich relevante Grundlagen im IT-Bereich mitbringen. Viel zu häufig fehlen den Bewerbern die erforderlichen Grundkenntnisse. Die Politik hat das Problem zwar erkannt, handelt aber bislang zu verzagt und zu langsam“, so Genth weiter.

Der HDE setzt sich deshalb auf Bundesebene für ein umfassendes und bedarfsgerechtes Investitionsprogramm für die zügige Verbesserung der IT- und Medienausstattung in sämtlichen Einrichtungen des Bildungssystems ein. Digital und Medienkompetenz sind Schlüsselqualifikationen und müssen deshalb zum festen Bestandteil der Aus- und Weiterbildung des in Schulen, Betrieben, Bildungseinrichtungen und Hochschulen tätigen Lehrpersonals werden. Gerade im Mittelstand sind Entwicklung und Transfer von praxistauglichen Konzepten zur Nutzung von Bildungstechnologie notwendig. Daher sollte der Bund auch die Förderung zielgerichteter Aus- und Weiterbildungsprogramme verstärken.