Das dritte Adventswochenende liegt hinter dem NRW-Einzelhandel und dennoch ist heute gerade erst Halbzeit: zwölf Türchen auf, zwölf Türchen to go! Für den Handel heißt das im Klartext: Das dicke Ende kommt noch.

Schon am dritten Adventswochenende berichteten die nordrhein-westfälischen Händler von ansteigenden Kundenfrequenzen und Umsätzen auf Vorjahresniveau. Nachdem das erste Advents-wochenende eher der Inspiration diente und am zweiten Adventswochenende Nikolausgaben im Vordergrund standen, rückten am dritten Adventswochenende Weihnachtsgeschenke für die Lieben in den Vordergrund. Gekauft wurden insbesondere hochpreisige und pädagogisch wertvolle Spielwaren, Uhren und Schmuck, Parfüm und Kosmetika und Unterhaltungselektronik sowie intelligente Küchen- und Haushaltsgeräte und -gadgets.

Vor allem in größeren Städten zeigten sich die Händler und Werbegemeinschaften zufrieden. Weihnachtsmärkte, Attraktionen wie Eisbahnen und verkaufsoffene Sonntage sorgten für reichlich Besucherzustrom aus dem Um- und Ausland. Doch gerade zahlreiche mit PKWs und Bussen anreisende Besucher stellen die städtische Infrastruktur auf die Probe. Damit die Lust auf Weihnachtsmarkt und -einkauf nicht während langer Staus und fruchtloser Parkplatzsuche flöten geht, sind intelligente Verkehrskonzepte und Park-and-Ride-Angebote gefordert. In vielen Kommunen sorgt die Zusammenarbeit von städtischer Verkehrsplanung, Ordnungsamt, Verkehrskadetten und ÖPNV bereits für möglichst reibungslose Abläufe, in anderen Städten wünschen sich Händler und Werbegemeinschaften hier noch Nachbesserung.

Noch bleiben zwölf Tage bis Weihnachten. Nach einer Studie der FOM Hochschule gehen knapp 43 Prozent der Männer erst in den letzten acht Tagen vor dem Fest auf Geschenkesuche. Und die Bedingungen für Last-Minute-Käufer und Spontan-Shopper stehen in diesem Jahr besonders gut: Immerhin bleiben zwischen dem vierten Adventssonntag und Heiligabend fünfeinhalb Werk-tage, um die Lieben mit Geschenken zu bedenken. Hochfrequentiert wird in den letzten Tagen vor dem Fest auch der Lebensmittelhandel, schließlich braucht der Gaumenschmaus an den Festtagen frische Zutaten.

Die nordrhein-westfälischen Händler sind auf diese Hochphase gut vorbereitet – und blicken ihr nicht zuletzt auch äußerst optimistisch entgegen. Immerhin generiert der stationäre Handel knapp ein Fünftel seines Jahresumsatzes in den Wochen und Tagen vor dem Fest. Selten war die Ausgangslage für das Weihnachtsgeschäft so günstig wie in diesem Jahr. Die Stimmung ist gut, der Arbeitsmarkt stabil. Deshalb rechnet der Handelsverband NRW im diesjährigen Weihnachtsgeschäft mit einem Plus zwischen drei und vier Prozent.