Mit Unverständnis reagiert der Dortmunder Einzelhandel auf die kurzfristige Ankündigung der Stadt Dortmund Abschnitte von Hiltropwall und Hoher Wall für die Sondierung von Kampfmittelverdachtspunkten zu sperren. Gerade im beginnenden Weihnachtsgeschäft, auf das der stationäre Handel besonders angewiesen ist, muss jede nicht unabdingbar notwendige Baumaßnahme im Straßenraum vermieden werden. Zumindest müsste frühzeitig und transparent informiert werden, was aber weder jetzt noch an anderen Stellen immer der Fall ist.

„Es ist schwer vorstellbar, dass diese Sondierung derart kurzfristig erforderlich und möglich geworden ist“, meint Thomas Schäfer, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Westfalen-Münsterland und fragt weiter, „weshalb also hat man diese Maßnahme nicht früher durchgeführt oder erst nach Schluss des Weihnachtsgeschäfts?“

Schäfer warnt vor einer übermäßigen Belastung des stationären Einzelhandels, der sich nicht nur gegen die Online-Konkurrenz wehren, sondern auch die Beeinträchtigungen durch Baustellen und ähnliches bewältigen muss: „Welcher Kunde, der in einem Stau steht, wird in naher Zukunft wieder nach Dortmund kommen, wenn doch andere Städte ebenfalls leicht erreichbar sind? Welcher Lieferant, der sich durch allzu viele Nadelöhre zu seinem Auftraggeber zwängen muss, ist bereit, dies zum selben Lieferpreis oder überhaupt noch zu tun? Wie soll der stationäre Handel sich als attraktiv und aufsuchenswert präsentieren, wenn gerade zu Spitzenzeiten Kunden und Besucher von einem entspannten Besuch der Stadt abgehalten werden?“, sind nur einige Fragen die den Verbandschef und die Händler bewegen.

Dabei sollte es im Interesse aller Akteure einer Stadt liegen, einen Handelsstandort für Besucher erreichbar, anziehend und attraktiv zu gestalten. Denn wenn das Image einer Innenstadt oder eines Handelsstandorts erst einmal beschädigt ist, werden Stadtmarketing-, Tourismus- und sonstige Öffentlichkeitsmaßnahmen es schwer haben, daran etwas zu ändern, mit der Folge, dass bisherige Aktivitäten der Stadtentwicklung ins Leere laufen. Schäfer appelliert daher daran, gemeinsam und akteursübergreifend Baustellen zu koordinieren, alle jeweils Betroffenen über die Notwendigkeit von Baustellen, deren Abwicklung und Dauer rechtzeitig und regelmäßig zu informieren und die Interessen aller Beteiligten angemessen zu wahren. „Ob man das dann Baustellenmanagement, Öffentlichkeitsarbeit oder sonst wie nennt,“ ist Schäfer einerlei, „Hauptsache es geschieht etwas in dieser Hinsicht. Die seinerzeitigen nachteiligen Auswirkungen des Stadtbahnbaus auf die Geschäfte an der Hamburger Straße und die bereits jetzt erkennbaren negativen Auswirkungen der Baumaßnahmen Saarlandstraße, Herrmannstraße, Faßstraße – um nur einige wenige zu nennen – sollten Mahnung und Warnung genug sein!“

Ansprechpartner:

Thomas Schäfer

Hauptgeschäftsführer

PM Baustellen Dortmund HV WM