Ein Beitrag von Kai Falk, HDE-Geschäftsführer Nachhaltigkeit
Nach Angaben des Umweltbundesamtes (UBA) ist die Menge an Verpackungsmüll in Deutschland um drei Prozent gestiegen. Erste Reaktionen sehen vor allem im privaten Konsum die Wurzel allen Übels. Das UBA argumentiert da wesentlich differenzierter. Neben veränderten Konsumgewohnheiten wie dem Online-Einkauf oder dem Außer-Haus-Verzehr sieht es vor allem im starken Wirtschaftswachstum die wesentliche Ursache für das höhere Müllaufkommen. In der Tat entfallen lediglich elf Prozent des Verpackungsmülls auf Kunststoffverpackungen des privaten Konsums. Der Rest sind sonstige Materialien sowie Industrie- und Transportverpackungen. Lösungen allein in den Regalen der Supermärkte zu suchen, greift deshalb zu kurz. Alle Wirtschaftsbranchen sind gefragt und müssen ihren Beitrag leisten. Der Handel hat Anfang des Jahres eine Offensive für weniger und bessere Verpackungen aufgelegt. Alle großen Lebensmitteländler und Discounter haben inzwischen ihre Pläne veröffentlicht, wie sie die Verpackungsmengen ihrer Eigenmarken reduzieren und Kreisläufe schließen wollen. Das neue Verpackungsgesetz und der mit ihm geschaffene Mindeststandard für recyclinggerechtes Design wird in den kommenden Jahren dazu führen, dass weit mehr Verpackungen als heute recyclingfähig sind und die Recyclingquoten steigen werden. Die Ergebnisse aller Aktivitäten werden sich erst in der übernächsten UBA-Studie ablesen lassen. Die aktuellen Zahlen beziehen sich noch auf das Jahr 2017.