Aktuelle Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zeigen, dass der Einzelhandel beim Angebot von Ausbildungsstellen erneut Spitzenplätze belegt. Mit ihrem wachsenden Ausbildungsplatzangebot setzen die Handelsunternehmen in der Coronapandemie einen Gegentrend zu vielen anderen Branchen.

„Die Chancen, einen Ausbildungsplatz im Einzelhandel zu bekommen, stehen aktuell sehr gut. Es sind noch viele Plätze frei. Bewerber erwartet im Einzelhandel ein vielfältiges Ausbildungsangebot mit guten Entwicklungsperspektiven“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Nach der Ausbildungsmarktstatistik der Bundesagentur entfallen auf die beiden Kernberufe des Einzelhandels im Mai 2021 insgesamt mehr als zwölf Prozent der angebotenen Ausbildungsstellen. Damit nehmen der dreijährige Ausbildungsberuf Kaufmann / Kauffrau im Einzelhandel mit rund 32.500 Ausbildungsstellen und einem Plus von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat sowie der zweijährige Ausbildungsberuf Verkäufer / Verkäuferin mit über 23.200 Stellenangeboten und damit einem Plus von mehr als 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat wieder die beiden Spitzenpositionen im Ranking ein. Auch der neue Ausbildungsberuf Kaufmann / Kauffrau im E-Commerce verzeichnet ein Plus von 10,5 Prozent. Die praxisnahe Alternative zum Studium, die sogenannten Abiturientenprogramme des Handels, rangieren mit rund 9.400 Stellen weiterhin in den Top-Ten. Durch das Programm können hochschulzugangsberechtigte Teilnehmer bis zu drei Abschlüsse in drei Jahren erreichen: Ausbildung, Fortbildung und Ausbilderschein. Insgesamt bietet der Einzelhandel duale Ausbildungen in über 60 Berufen sowie Abiturientenprogramme und duale Studiengänge an.

Jedoch stehen dem großen Ausbildungsplatzangebot bei den Kaufleuten im Einzelhandel noch rund 18.800 unbesetzte Stellen und bei den Verkäufern knapp 15.200 unbesetzte Stellen gegenüber. „Das Angebot ist groß, aber es fehlen Bewerber. Das stellt viele Einzelhändler in ihrer Hauptrekrutierungsphase vor große Herausforderungen“, so Genth weiter. Aufgrund der Coronapandemie sind sowohl die Berufsberatungen an den Schulen als auch die Ausbildungsmessen weitgehend ausgefallen, Berufspraktika waren gar nicht bis kaum möglich. „Es muss verhindert werden, dass sich die Recruitingphase wie im letzten Jahr erneut weit in dem Winter hineinzieht oder gar Ausbildungsstellen unbesetzt bleiben. Jungen Menschen muss die Attraktivität der dualen Berufsausbildung mit ihren guten Karrierechancen im Einzelhandel deshalb jetzt durch verstärkte und gegebenenfalls auch digitale Berufsberatungsangebote beispielsweise der Bundesagentur für Arbeit deutlicher kommuniziert werden“, so Genth.

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