Bei sinkenden Inzidenzen konnten viele Handelsbetriebe und Innenstadtgeschäfte ihre Türen in den vergangenen Wochen wieder öffnen.

Wie eine aktuelle Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) unter mehr als 750 Handelsunternehmen zeigt, hatten die Lockerungen der Corona-Maßnahmen einen positiven Effekt auf die Entwicklung von Umsatz und Kundenfrequenz im Einzelhandel. Sowohl Umsätze als auch Kundenzahlen liegen allerdings noch immer hinter dem Vorkrisenniveau zurück. Der Einzelhandel bleibt daher auf staatliche Unterstützung und erfolgreiche Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie angewiesen.

„Unter den Händlerinnen und Händlern ist leichter Optimismus zu spüren. Doch die Öffnungsschritte sind kein Grund zur Entwarnung. Die Krise ist noch nicht überstanden“, betont HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Aus der aktuellen HDE-Umfrage geht hervor, dass die Situation insbesondere im Schuh- sowie im Bekleidungshandel weiterhin angespannt ist. Demnach fürchtet fast ein Drittel der befragten Schuhhändler, ihr Geschäft ohne weitere Unterstützung noch in diesem Jahr aufgeben zu müssen. Ein Viertel der Befragten im Bekleidungshandel schätzt die eigene Lage ebenso ein. „Trotz Lockerungen stehen viele Handelsbetriebe am Rand ihrer Existenz. Zu erkennen sind extreme Unterschiede zwischen den Branchen, über die bundesweite Öffnungen nicht hinwegtäuschen dürfen“, so Genth.

Der HDE mahnt daher an, den Kampf gegen die Pandemie nicht zu vernachlässigen. „Ein erneuter Lockdown muss unbedingt verhindert werden. Selbst bei aktuell weitgehend geöffneten Türen haben sich Umsätze und Kundenzahlen noch nicht normalisiert“, erklärt Genth. Im Innenstadthandel liegt der Umsatz laut HDE-Umfrage noch immer acht Prozent unter dem Vorkrisenniveau. Zudem kommen im Durchschnitt 16 Prozent weniger Kunden in die Innenstädte als vor der Krise. „Verglichen mit den Umsätzen und Besucherzahlen der vergangenen Monate zeigt sich ein positiver Trend. Eine Grundlage für einen Neustart nach der Krise ist das aber noch nicht“, so Genth weiter. Es komme jetzt darauf an, einer vierten Corona-Welle mit gezielten Maßnahmen bestmöglich entgegenzuwirken. „Der Kampf gegen die Pandemie darf nicht dem Wahlkampf zum Opfer fallen“, betont Genth.

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