Angesichts der im Koalitionsvertrag angekündigten, ambitionierten steuerlichen Reformen und der jüngsten Vorschläge von Bundesfinanzminister Christian Lindner sieht der Handelsverband Deutschland (HDE) die neue Bundesregierung steuerpolitisch auf dem richtigen Weg. Der HDE begrüßt, dass die Projekte jetzt mit dem geplanten Corona-Steuergesetz umgehend angegangen werden sollen.

„In dieser pandemiebedingt schwierigen Zeit ist das Corona-Steuergesetz ein wichtiges Signal an alle Händlerinnen und Händler, die um ihre Existenz kämpfen. Sie sind auf Entlastungen angewiesen“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Der Handel sei eine der am stärksten von den Auswirkungen der Pandemie betroffenen Branchen und begrüße daher besonders das Versprechen des Bundesfinanzministers, niemand solle durch Steuerschulden in den Ruin getrieben werden. Die schnelle Umsetzung der dafür notwendigen Ausweitung des Verlustrücktrages könne zum Überleben vieler Einzelhandelsbetriebe beitragen. „Wichtig ist, dass die Pläne nun rasch umgesetzt werden. Für den Einzelhandel zählt jeder Tag“, so Genth weiter. Mit der geplanten Entlastung von mehr als 30 Milliarden Euro in dieser Legislaturperiode könne zudem eine deutliche Belebung der privaten Nachfrage verbunden sein. Für den Einzelhandel sei dies ein kleiner Hoffnungsschimmer, insbesondere für den noch immer hohe Einbußen verzeichnenden stationären Mittelstand.

Eine weitere wichtige Maßnahme, die aus Sicht des HDE zeitnah umgesetzt werden sollte, ist die angekündigte verbesserte Abschreibung zur Stimulierung der betrieblichen Investitionen. In ihrer Herbstprojektion hat die Bundesregierung das Wirtschaftswachstum für das Jahr 2022 gegenüber den früheren Erwartungen deutlich zurückgenommen. „Ein Investitionsschub der Unternehmen kann dieser konjunkturellen Delle entgegenwirken“, so Genth. Es müsse beachtet werden, dass sich viele Unternehmen weiterhin mit den Auswirkungen der pandemiebedingten Wirtschaftskrise konfrontiert sähen. Deshalb könnten die verbesserten Abschreibungen auch temporär in Investitionszuschüsse umgewandelt werden.

Quelle: HDE