Die Einführung des digitalen Euro ist aus Sicht des Handelsverbandes Deutschland (HDE) ein logischer und notwendiger Schritt. Das machte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth in dieser Woche auch beim Zahlungsverkehrsforum der Deutschen Bundesbank deutlich: „Es ist Zeit, sich um eine digitale Ergänzung des Bargeldes Gedanken zu machen. Die Handelswelt wird vielfältiger und digitaler. Daher ist eine staatlich autorisierte digitale Währung der nächste Schritt.“

Der Handel setze sich weiterhin für die Realisierung des Projektes zur Einführung eines digitalen Euro ein. Der digitale Euro würde Kundinnen und Kunden die Möglichkeit geben, neben den privaten unbaren Zahlungssystemen auch ein staatliches Angebot zu wählen. Erfolgreich könne das digitale Zahlungssystem allerdings nur sein, wenn es einfach, sicher und anonym gestaltet sei. „Der digitale Euro sollte die Rolle des Bargeldes in der digitalen Welt übernehmen können“, so Genth weiter.

Aus Handelssicht ist laut HDE zudem die Frage nach einer effizienten Gestaltung des Zahlungsprozesses ein wesentliches Kriterium. Der digitale Euro könnte die unabhängige Infrastruktur bieten, die ohne ein wirtschaftliches Interesse eines privaten Systembetreibers zur Gestaltung effizienter Zahlungsprodukte beiträgt und damit in den Wettbewerb um die etablierten Systeme treten kann. Auch die Frage nach einer Datenneutralität ist aus Sicht des HDE ein zentrales Kriterium für die Akzeptanz im Handel. „Den gläsernen Händler sollte man ebenso vermeiden wie den transparenten Kunden. Das ist beim Design des digitalen Euro zu berücksichtigen“, betont Genth.

Im Hinblick auf die künftige Gestaltung des Massenzahlungsverkehrs zwischen Handel und Verbrauchern regt der HDE die Erstellung einer nationalen Zahlungsstrategie der Bundesregierung an. Diese Strategie sollte die Zahlungssysteme wie Bargeld, Kartenzahlung wie die girocard und auch den digitalen Euro gesamtheitlich betrachten und damit die vorhandenen europäischen Vorgaben auf die nationale Ebene herunterbrechen.

Quelle: HDE