Vor dem am Donnerstag (23.11.) ab 14 Uhr in Berlin stattfindenden Spitzengespräch des Handelsverbandes Deutschland (HDE) mit ver.di im Rahmen der Tarifverhandlungen im Einzelhandel bewertet der HDE die diesjährige Tarifrunde als äußert schwierig. Der HDE strebt zum Wohle der Branche, Unternehmen und Beschäftigten gleichermaßen, eine baldige Lösung des seit nunmehr fast sieben Monaten andauernden Tarifkonflikts mit mehr als 60 Verhandlungsrunden bundesweit an. Der Verband sieht in dem von den Arbeitgebern angeregten Spitzengespräch auf Bundesebene einen wichtigen Schritt.
„Das Spitzengespräch ist dringend erforderlich, um insbesondere eine sinnvolle Orchestrierung der Einigungsmechanismen in den Tarifverhandlungen des Einzelhandels zu besprechen“, so HDE-Tarifgeschäftsführer Steven Haarke.
Das Anfang November bereits zum dritten Mal deutlich nachgebesserte Angebot der Arbeitgeber führt nach den Prognosen aller führenden Wirtschaftsinstitute über die angebotene Laufzeit von 24 Monaten unstrittig zu Reallohngewinnen für die Beschäftigten. „Das Angebot zeigt den festen Willen der Arbeitgeber, diese Tarifrunde jetzt zu lösen“, so Haarke weiter. Es führe über die Laufzeit zu einer Lohnsteigerung von insgesamt 10,24 Prozent bei den Beschäftigten. Je nach Tarifgebiet bedeute dies bereits ab Frühjahr 2024 für das Eckgehalt eine Tarifsteigerung von 1,78 Euro pro Stunde. Zusätzlich werde den Beschäftigten noch eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 750 Euro in zwei Schritten angeboten. Die finanzielle Belastbarkeit der Branche, die gegenwärtig unter einer stark eingetrübten Konsumlaune der Menschen leidet, werde damit in diesen schwierigen Zeiten maximal ausgereizt.
„Streiks im Weihnachtsgeschäft sind nicht gut. Noch viel höher aber wäre der langfristige Schaden durch einen Tarifabschluss, der die Branche am Ende finanziell überfordert“, betont Haarke. (Quelle: HDE)