Die Aus- und Weiterbildungssituation im Einzelhandel

Der Handel sieht sich bereits heute mit den ersten Auswirkungen des demografischen Wandels konfrontiert: Es wird zunehmend schwerer, Nachwuchskräfte zu finden. Dabei ist es enorm wichtig für die Einzelhandelsbranche, junge Menschen für eine Karriere im Einzelhandel zu begeistern. Auf der einen Seite sichern sie die Zukunft der Einzelhandelsbetriebe. Auf der anderen Seite bringen sie Erfahrungen und Impulse mit in das Unternehmen, die gerade vor dem Hintergrund von eCommerce und mobilem Internet, im Zeitalter von Social Media und Smartphones von großer Bedeutung sein können. Die Ausbildungen in den Kernberufen Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel und Verkäufer/-in führen stehen Jahr für Jahr auf den Spitzenpositionen der Rankings der Top-Ausbildungsberufe in NRW. Auch auf Bundesebene ist die Ausbildung zum/zur Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel unter den am meisten gewählten Ausbildungsberufen. Seit dem 1. August 2018 wird im neuen zukunftsfähigen und attraktiven Beruf Kauffrau/Kaufmann im e-Commerce ausgebildet.

Betrachtet man die Vielseitigkeit des Berufsbildes und den Charakter der Branche, wird schnell deutlich, warum das so ist: So sind unter anderem die Nähe zu den Kunden, die täglichen neuen Herausforderungen der Handelswelt sowie die beträchtlichen Karrierechancen, die man bereits in jungen Jahren geboten bekommt, Argumente für den Handel als Arbeitgeber.

Ein Einstieg mit Aussicht: 80 Prozent der Führungskräfte im Handel haben ihre Karriere mit einer Ausbildung begonnen. Grundlage für jede Karriere im Einzelhandel ist dabei eine gute Ausbildung – entweder in einem der Ausbildungsberufe des dualen Ausbildungssystems oder in einem handelsorientierten Studiengang. Praktische Berufserfahrung ist unerlässlich, wenn man Karriere in der Branche machen möchte. Deswegen gehört der Handel auch nach wie vor zu den Wirtschaftsbereichen, in denen eine „Karriere mit Lehre“ möglich ist.

Dennoch stehen der guten Platzierung von Handelsunternehmen als Ausbilder viele noch unbesetzte Ausbildungsplätze gegenüber. Dies ist einerseits Folge des demografischen Wandels und der nun folgenden geburtenschwächeren Jahrgänge, andererseits aber auch eine Folge des kontinuierlich durch die Handelsunternehmen ausgebauten Ausbildungsplatzangebotes. Deutschlandweit werden in der Branche rund 160.000 junge Menschen in über 30 verschiedenen Berufsbildern ausgebildet. Der Kampf um die jungen Nachwuchstalente wird deswegen stetig härter. Es gilt, das eigene Unternehmen als Ausbildungsbetrieb zu positionieren. Das beginnt nicht erst bei der Ausschreibung eines Ausbildungsplatzes.
Daher hat die Verbandsorganisation die Kampagne karriere-handel.de ins Leben gerufen. Die Kampagne richtet sich gleichermaßen an Schüler, Studierende, Eltern und Lehrkräfte.

Darüber hinaus bieten die Arbeitgeber im Einzelhandel auch innovative Weiterbildungsmöglichkeiten.

Wie unterstützt der Verband seine Unternehmen?

Mit zielgerichteter Beratung und durch regionsbezogene Projekte: Z.B. werden bei TransLOG vorher erfolgreich erprobte Schulungen aus den Bereichen Führung und Kommunikation, Technik und Software, gewerblich-technische Schulungen und angeboten. Ziel sind v.a. die logistischen Bereiche des Einzelhandels. Die Mischung aus Blended Learning, Online- und Präsenzschulungen (inhouse und extern) ist aber für alle Einzelhandels- und Unternehmensbereiche offen.

Mit dem Projekt „Upgrade – intelligente Weiterbildung für teilzeitbeschäftigte Mitarbeiter/-innen im Einzelhandel“ wurden ganz gezielt Mitarbeiter/-innen in Teilzeit und geringfügig Beschäftigte angesprochen. Mit passgenauen Weiterbildungsmodulen werden sie im Rahmen des Projekts direkt am Arbeitsplatz und mithilfe moderner Kommunikationstechnik auf die Übernahme neuer Aufgaben (Job-Enlargement) bzw. auf die Übernahme von Leitungs- und Führungsaufgaben (Job-Enrichment) vorbereitet.

Weitere Projekttätigkeiten vom Handelsverband Westfalen-Münsterland finden Sie in der Rubrik Projekte.

Wie agiert der Verband im kommunalen Gefüge?

Der Handelsverband ist in kommunalen, interkommunalen, landes- und bundesweiten Bündnissen aktiv und vertritt die Interessen der Mitgliedsunternehmen z.B. durch die Mitwirkung in Beiräten. Ein enger Austausch mit den IHKs, Arbeitsagenturen, Schulträgern, Regionalagenturen und zuständigen Ministerien sorgt für die Berücksichtigung der berechtigten Interessen.

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