Arbeit an Bedientheken des Lebensmitteleinzelhandels – eine Initiative zur Deckung des Fachkräftebedarfes
Bedientheken sind für Lebensmitteleinzelhändler ein wichtiges Instrument zur Kundengewinnung und -bindung. Voraussetzung hierfür ist motiviertes und fachlich qualifiziertes Personal. Hier besteht jedoch ein großer Fachkräftemangel. Das Projekt soll diese Fachkräftelücke schließen helfen, indem arbeitslose Menschen in der Region qualifiziert werden und ihnen eine Perspektive auf eine dauerhafte Beschäftigung in einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis gegeben wird.
Ausgangssituation
Bedientheken im Lebensmitteleinzelhandel kommt eine besondere Bedeutung zu. Im Rahmen eines Vollsortiments stellen sie ein Alleinstellungsmerkmal in der Nahversorgung der Bürger/innen dar und schaffen so eine wichtige Abgrenzung zu Discountern. Die Mitarbeiter/innen an den Bedientheken haben – neben den Kassierern/Kassiererinnen – direkten Kundenkontakt. Sie sind damit für das Image eines Marktes und die Kundenbindung von besonderer Bedeutung. Die Qualifikationsanforderungen für die Arbeit an Bedientheken sind entsprechend hoch: neben sehr guter Warenkunde in möglichst vielen Segmenten, bedarf es guter Kommunikationsfähigkeit gegenüber der Kundschaft und Verkaufstalent. Den Einzelhändlern gelingt es seit vielen Jahren nicht, Bedientheken und Ausbildungsplätze adäquat und dauerhaft zu besetzen. So sind die Arbeitsplätze an den Bedientheken bei jungen Menschen nicht besonders beliebt, obwohl sie für die Branche gute Entwicklungs- und damit auch Entgeltperspektiven bieten. Hohe Fluktuation, unzufriedene Kunden/Kundinnen bis hin zum Imageverlust sind die bisherigen Ergebnisse.
Ziele des Projekts
– Entwicklung und Etablierung eines homogenen Systems, welches hilft, den Fachkräftebedarf zu decken, Arbeitsperspektiven für benachteiligte Arbeitsmarktgruppen zu ermöglichen und den mittelständischen Lebensmittelfachhandel zu stärken
– Vorbereitung und Qualifizierung von interessierten und geeigneten arbeitslosen Frauen und Männern für die Arbeit an Bedientheken
– Schaffung von Rahmenbedingungen in den Betrieben, die es den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen ermöglichen, dauerhaft einer Beschäftigung nachzugehen
– Aufbereitung der Erfahrungen, sodass sie in andere Regionen des Landes transferierbar sind
– Verstetigung des betrieblichen Teils des Projektes nach Projektende über ein zu entwickelndes Schulungs- und Workshopangebot des Handelsverbandes
Methodisches Vorgehen
– Zusammenarbeit mit ca. 30 Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels (bei ca. 40 – 50 beteiligten Filialen)
– Auftaktworkshops mit den beteiligten Einzelhändlern, je eins bis zwei in Dortmund und eins im Kreis Unna bzw. in Hamm mit Aufnahme der betrieblichen Rahmenbedingungen und Anforderungen
– Infoveranstaltung mit interessierten Bewerbern/Bewerberinnen, je eins bis zwei in Dortmund und eins im Kreis Unna mit Aufnahme der wichtigen Rahmenbedingungen für eine Integration in Bezug auf mögliche Arbeitszeiten
– Matching und Vorschläge für die betriebspraktische Phase sowie Vermittlung in die betriebspraktische Phase
– Durchführung und Begleitung der Praktika
– Auswahl der Teilnehmer/innen für eine Schulung, die in Teilzeit stattfindet, sich über sechs Monate erstreckt und in jeder Woche praktische Phasen bei den späteren Arbeitgebern beinhaltet
– Entwicklung und betriebliche Implementierung eines Integrationskonzeptes
– Workshops mit den Unternehmen
– Abschluss der Qualifizierungen, Arbeitsantritt und betriebliche Integration
– Entwicklung und Erprobung von Schulungs- und Workshopkonzepten als „Hilfe zur Selbsthilfe“ vom Handelsverband
Projektlaufzeit
01.06.2016-31.05.2018
Projektbericht
Wir haben einen Abschlussbericht / Broschüre erstellt. Als pdf ist diese hier einsehbar. Sofern Sie ein gedrucktes Exeplar benötigen, schreiben Sie uns bitte eine Mail. Gerne schicken wir Ihnen (solange der Vorrat reicht) ein Exemplar zu. Hierbei versteht es sich von selbst, dass wir Ihre Daten nur für den vorgesehenen Zweck verarbeiten. Weitere Informationen können Sie unter Datenschutz einsehen.
Projektpartner
Antragsteller: Handelsverband NRW Westfalen-Münsterland e.V.
Projektpartner: Soziale Innovation GmbH (link)
Projektbeteiligt: Entwicklungszentrum für berufliche Qualifizierung und Integration (EWZ) GmbH (link)
Förderung/Auftraggeber
Mit finanzieller Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen und des Europäischen Sozialfonds
weiterführende Links zum europäischer Sozialfond: www.esf.nrw.de www.arbeit.nrw.de und zur Europäsche Kommission: http://ec.europa.eu
Ansprechpartner und Projektleiter
Handelsverband: Markus Kaluza
Soziale innovation: Dr. Uwe Jürgenhake
Nach einem ausführlichen Interview mit der Projektleitung berichtet die GIB in der Zeitschrift GIB Info 1_18 über das Projekt.