Der 1. Advent im November ist schon recht früh, aber das dürfte nicht die einzige Erklärung für einen schlechten Start sein. Es war jedenfalls alles andere als ein Auftakt nach Maß in ein Weihnachtsgeschäft, in das viele Händler große Hoffnungen setzen. Die Zufriedenheit mit dem 1. Adventssamstag hält sich größtenteils sehr in Grenzen.

Karin Eksen, Geschäftsführerin des Handelsverbandes in Münster, versucht eine Erklärung: „Wir hatten so sehr gehofft, in diesem Jahr ein normales Weihnachtsgeschäft zu bekommen, aber die aktuellen Umstände zeigen ja, dass das nicht so ist. Die immer weiter steigenden Corona-Inzidenzwerte machen vielen Menschen große Sorgen, nun kam auch ganz aktuell noch wieder eine neue Variante hinzu, die nicht zur Beruhigung beiträgt. Vielerorts wurden Weihnachtsmärkte ganz abgesagt, wodurch die von vielen Kunden geschätzte besondere Atmosphäre mit geschmückten Geschäften, kleinen Buden, Glüh-wein-, Waffel- und Bratwurstduft ausfällt. Andernorts wurden die Weihnachts-märkte reglementiert, auch außerhalb der Geschäfte eine Maskenpflicht wie-der eingeführt. Alle diese Maßnahmen sind schon einmal ein Stimmungsdämpfer.“ Andererseits verweist Eksen aber auch darauf, dass der 1. Adventssamstag auch in früheren Jahren meistens noch nicht der große Umsatztag war, sondern eher zum Sichten des Angebots und zur Anschaffung von Weihnachtsdeko, Adventskalenderkleinigkeiten, etc. diente.

Die Kunden, die den 1. Adventssamstag für Einkäufe genutzt haben, konnten sich freuen, dass sie kein Gedränge vor und in den Geschäften erleben muss-ten. Gut beraten ist derzeit, wer schon seine Besorgungsliste für die Weihnachtswünsche fertig hat. Gerade angesichts der Lieferkettenschwierigkeiten sollte man bei sehr konkreten Wünschen schon frühzeitig das Geschäft der Wahl aufsuchen, damit man nicht zu spät kommt. Auch wenn jetzt die Warenvorräte noch gut sind, fehlt es an dem einen oder anderen Produkt, das sich auch nicht ‚mal eben‘ nachbestellen lässt. Aber wer etwas flexibel ist, wird Weihnachten nicht ohne ein nettes Geschenk unterm Weihnachtsbaum erleben müssen.

Trends ließen sich aktuell noch nicht ausmachen. Düfte und generell Kosmetika stehen immer hoch im Kurs, nicht zuletzt wegen der oft sehr ansprechen-den Verpackung in den Geschäften. Gefragt waren am Adventssamstag Spielwaren, Schmuck und wärmende Kleidung und Accessoires, aber auch Kopfhörer, Handys und hochwertige Küchenartikel. Das alles spricht zumindest im Moment dafür, dass das Hauptaugenmerk vielleicht auch in diesem Weihnachtsgeschäft auf Artikel aus den Bereichen, Parfümerie, Schmuck, Spielwaren, Elektronik gelegt wird. Bücher werden sicher als Klassiker noch dazukommen.

Das Münsterland hat sich mit der Einschätzung nicht von anderen Regionen NRWs unterschieden. Eine Umfrage für ganz NRW durch den Handelsverband NRW hat ergeben, dass die Frequenz in den meisten Orten geringer war als in den Vergleichswochen 2019 und 2020. Das gilt auch für die Umsätze. Die meisten inhabergeführten Geschäfte haben eher pessimistische Erwartungen für das Weihnachtsgeschäft.

Karin Eksen: „Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass die Kunden doch noch ihre Weihnachtsgeschenke im stationären Einzelhandel vor Ort einkaufen werden. Vielleicht entzerrt sich das Geschäft stärker, werden eher auch sonst schwache Zeiten für einen entspannteren Einkauf genutzt, um sich sicherer zu fühlen. Ich bin jeder Kundin und jedem Kunden dankbar, die sich an alle Vor-gaben zum Schutz vor Corona halten, ihren Impfnachweis präsentieren, wo 2G gilt, in Geschäften und auch teilweise in den Innenstädten Maske tragen, Abstand halten, Hände desinfizieren. Unser aller Ziel ist es, nicht wieder Weihnachten im Lockdown erleben zu müssen. Insoweit bin ich aber auch jedem Mitarbeitenden in den Geschäften dankbar, die auf Einhaltung dieser Regeln achten, Desinfektionsmittel zur Handreinigung bereithalten, auf das Tragen der Maske drängen. Das ist Aufwand in unser aller Interesse, der absolut Respekt verdient.“

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